vom 13.12.2010
Heute komme ich zu meinen Touren, die ich so gemacht habe. Wenn man es
genau nimmt, hab ich fast alle schon mal irgendwann gemacht. Aber nur in
Patong rumhocken wollte ich auch nicht.
Renè dagegen kannte noch nichts und wollte natürlich einiges sehen. Ich
machte ihm Vorschläge und sammelte Flyer der verschiedenen Touren.
Da Renè unbedingt mal Phi Phi Island sehen wollte, entschieden wir uns
zuerst für die Drei-Inseltour mit Speedboat. Ich hatte die schon zweimal
gemacht und fand sie immer recht schön.
Nun mischte sich Jochen, der Gasthausbesitzer ein, wir sollten die Tour
doch über ihn buchen. Da könnten wir sicher sein, daß es eine schöne
Tour mit wenig Leuten wird. Natürlich verstehe ich, daß auch Jochen Geld
verdienen möchte und der Preis war auch ok, also machten wir das so.
Es wurde die schlechteste Tour, die ich je in Thailand gemacht habe.
Statt auf einem kleinen Speedboat, wie ich das kannte, landeten wir auf
einem großen Boot mit fast 100 anderen Leuten. Ähh...wie war das mit
wenig Leuten und gemütlicher Tour?
Wir saßen also zusammengezwängt wie Schlachtvieh in dem Boot mit hohen
Seitenwänden und konnten nichts sehen. Besonders für Renè enttäuschend,
da ihm nun die schöne Anfahrt auf die Inselwelt entging.
Dafür gab es Touristenbelustigung und Massenanimation mit Lady Gagaaaaaaa...., auf dem Bild oben in der Mitte.
Zuerst wurde die Maya Bucht angefahren, wo der Film "The Beach" mit
Leonardo di Caprio gedreht wurde. Dort hatten wir 30 min Zeit.
Das auch auf dieser Insel der Tourismus mit Massenabfertigung Einzug
gehalten hatte, war mir zum Glück bekannt und so hielt sich der Schock
in Grenzen.
Die kleine Stelle Wasser wurde von Booten freigehalten, damit man auch
mal sagen kann, 'ich hab dort gebadet'. Ansonsten war alles dicht mit
Booten.
Dafür sieht es im Inselinneren recht nett aus.
Die halbe Stunde reichte völlig aus, denn schön ist es da nicht mehr.
Es ging weiter zum obligatorischen Monkey Beach, wo man die Affen
ansehen und füttern kann. Normalerweise ist es so, daß man auf dem Boot
Obst bekommt, um die Tiere zu füttern. Aber nicht auf diesem Boot. Es
wurde zwar bis dicht rangefahren, aber bis die 90 Leute alle nach vorn
gehen konnten, um mal niedliche Äffchen zu gucken, ging es schon wieder
weiter. Renè hat sie gar nicht gesehen.
In Phi Phi Island hatten wir eine Stunde Zeit, in der es auch noch
Mittag gab. Also blieb zum Umgucken kaum noch Zeit. Es lohnt sich aber
auch nicht mehr.
Vielleicht ist es anders, wenn man dort ein/zwei Tage bleibt. Es ist
eher eine Partieinsel. Hübsch ist es natürlich, wenn man die Insel aus
der Luft oder vom Viewpoint aus sieht.
vor dem Tsunami
nach dem Tsunami
Heute gibt es wieder ein paar Palmen mehr, aber es ist recht zugebaut. Eine Trauminsel ist es jedenfalls nicht mehr.
Zuletzt ging es nach Khai Island, ein früheres Badeparadies.
Heute ebenso ein Paradies der Massen
Es ist besser, hier im Wasser Badeschuhe zu tragen, denn weiter vorn
gibt es Steine und Korallen. Meine Ecco-Sandalen erwiesen sich sogar als
Schwimmhilfe.*lol* Die hatte ich mal gekauft, weil man mit denen auch
ins Wasser kann. Hier tat ich es zum ersten Mal und meine Beine
wanderten dank ihnen automatisch in die Höhe. Da scheint ein
Schwimmreifen eingebaut zu sein.*gg*
Auf Khai Island hatten wir mehr Zeit, so 2 Stunden konnten wir relaxen oder wie immer man das nennen will.
Wenn ich in mich gehe, sage ich mir, solche Touren muß man nicht mehr
machen. Denn alles, was irgendwie schön war, ist zu übermäßigen
Massenveranstaltungen geworden. Die Zeit der Traumstrände ist vorbei.
Aber...es gibt noch einige winzige Inseln, wo man seinen Traum von
Robinson ausleben kann. Es gibt noch Inseln und Strände, wo nichts
gebaut wurde, zu denen man sich nur mit den privaten Booten hinfahren
lassen kann. Dort gibt es nichts. Allerdings auch nichts zu essen. Doch
wer Lust hat, packt sich alles ein, chartert ein Boot und spielt auf der
einsamen Insel.
Jochen tat übrigens sehr überrascht, als wir ihm von der verkorksten
Fahrt auf dem Riesenboot berichteten. Doch für uns war klar, dort wird
nichts mehr gebucht. Wir sind jetzt in dem Alter, wo wir ohne Stress und
1000 Leute in Ruhe umherschippern wollten.
Das mit Jochen ist auch so eine Sache. Irgendwie werden die Deutschen,
die lange dort leben, komisch. Sie nehmen ihre Gäste gern an die Hand,
wollen ihnen alles zeigen und sich mit ihnen amüsieren, aber das artet
gern mal in Bevormundung aus. Obwohl sie es gut meinen, sind wir doch
erwachsene Menschen, die gern selbst entscheiden, wie oder was sie
machen.
Jochen hatte so viele Pläne für uns, daß der Urlaub nicht ausgreicht
hätte. Renè ging dann auch ein wenig auf Abstand. Ich sowieso, denn ich
hatte ja nur die 4 Nächte dort gebucht. Nun hätte Jochen es gern gehabt,
wenn ich bei ihm verlängere. Er wollte sogar mit dem Preis runtergehen.
Aber ich ahnte, daß ich mich dann mit seinen Plänen unter Druck gesetzt
fühlen würde. Außerdem wollte ich lieber in den Norden Patongs, wo ich
näher an meinen geliebten Freßmeilen bin.*gg*
Jochen war doch etwas beleidigt, daß ich ihn verlassen wollte. Zur Zeit
war sein Gasthasu nämlich nicht grad voll. Aber ich möchte frei
entscheiden, wie ich was mache und nicht dauernd "gutgemeinte
Ratschläge" hören.
Davon mal abgesehen, daß es besser Zimmer für weniger Geld gibt. An sich
war mein Zimmer bei Jochen recht nett, aber zu dunkel und auf dem nicht
schönen Balkon stand nur ein alter Hocker. Ich sitze gern auf Balkons
und lese, aber dann lieber bequemer. Die Duschbrause war sehr schwach
auf der Brust, so daß ich kaum das Shampoo auspülen konnte. Der
Toilettendeckel machte sich immer selbstständig, weil er nur von einer
Schraube gehalten wurde, die dauernd rausfiel.
Viele kleine Dinge kamen da zusammen und da ich wußte, daß Zimmer in Patong kein Problem sind, fand ich schnell was anderes.
Trotzdem muß ich sagen, besonders wer neu auf Phuket ist und wer gerne
irgendwie Anschluß finden möchte, ist bei Jochen gut aufgehoben.
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