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Sonntag, 23. Oktober 2016

Katzenhilfe

vom 29.5.2009

Aus aktuellem Anlaß will ich mal was über Katzenhilfe, bzw. Schutz schreiben.

Hier sitzt der Anlaß.
Ein wilder Hofkater, der seit über einem Jahr von uns gefüttert wird. Katerle, so nennen wir ihn, ist nie zahm geworden und läßt keinen an sich ran. Er tauchte von heut auf morgen auf und kam immer wieder. Nur zum Fressen, versteht sich. Versuche, ihn zu fangen, um ihn kastrieren zu lassen, schlugen fehl.

Vorgestern nun kam er angehumpelt und bei mir läuteten alle Alarmglocken. Als ich ihn näher ansah, mußte ich feststellen, dass vermutlich der linke Vorderfuß gebrochen ist und ein glatter blutiger Riß durch das Fell ging.
Ich fuhr zum Tierarzt und besorgte erstmal Antibiotika, damit er keine Infektion bekommt.

Gestern holte ich mir vom Tierschutz Usedom eine Katzenfalle und baute sie auf.

Leider geht der Kater nicht in die Falle, obwohl er großen Hunger haben muß. Ich hatte schon früher versucht, ihn mit einer solchen Falle zu fangen und es klappte nicht. Diesmal muß ich konsequent sein und kann nur hoffen, daß der Hunger ihn bald hineintreibt.
Es blutet mir das Herz, wenn ich sehe, wie er hungrig im Hof sitzt und doch nicht in die Falle geht, wo das Futter wartet.

Katerle ist nicht die erste Katze, die wir bei uns aufnahmen.

In den vergangenen Jahren hatten wir 8 und manchmal auch mehr Katzen, die hier ein Heim fanden.
Sie kamen immer aus dem Nichts, waren plötzlich da und wollten Futter. Und sie gingen ins Nichts, verschwanden plötzlich und keiner weiß, was geschah. Drei oder vier Katzen allerdings wurden Opfer des Straßenverkehrs.
Es tut immer wieder weh.
Wenn so ein Tier hier längere Zeit wohnen bleibt, gewöhnt man sich an es. Man lernt den Charakter kennen, staunt über ihre Taten, lacht über ihre Eigenheiten und liebt sie.
Einige fanden den Weg bis in die Wohnung und ins Bett meiner Schwiegermutter.
Aber sie waren alle Freigänger, im Gegensatz zu meinen eigenen Katzen.

Wir betreiben unsere ganz persönliche Katzenhilfe, unabhängig von Vereinen.
Kommen fremde Katzen auf den Hof, werden sie angefüttert und bis auf Katerle wurden alle schnell zahm. Wir lassen sie kastrieren und sie dürfen hier wohnen, so lange es ihnen gefällt oder sie uns das Schicksal nimmt.
Leider schlug das Schicksal immer wieder zu.

Ich stelle euch einige unserer Katzen vor.
Das ist Fauchi mit den wunderbaren Schnurrhaaren.
Fauchi war am längten bei uns, über 2 Jahre.
Sie kam aus dem Gebüsch, frech wie Oskar und machte sich über das Futter von anderen Katzen her. Dann verschwand sie wieder ins Gebüsch.
Das blieb sie aber nur einige Tage und dann war sie plötzlich in der Wohnung von Schwiema. Da blieb sie.*lol*
Fauchi entpuppte sich als wahre Charakterkatze. Eine Diva. Sehr weiblich, (heißt zickig), hoheitsvoll, gesunder Katzenegoismus und sie war eine ausgezeichnete Jägerin, die uns des öfteren mit leckeren Mäusen und Ratten verpflegte. Wir sollten ja schließlich nicht leben wie Hunde.*gg*
Manchmal war Fauchi so nett und brachte uns lebende Mäuse, schließlich müssen auch wir Menschen das richtige Jagen erlernen.
Leider war ich so uneinsichtig und rettete den Mäusen das Leben.
Aber ebenso waren die Vögel hier ihres Lebens nicht mehr sicher und die konnte ich nicht mehr retten.
Nennen wir es einfach natürliche Auslese.

Fauchi war eigentlich schon mehr eine Wohnungskatze geworden und wollte nur kurz raus, um sich auszutoben. Daß wurde wohl ihr Verhängnis. Als sie eines Abends kurz rauswollte, kam sie nicht mehr wieder. Da sie aber keine Streunerin war und immer in Hofnähe blieb, vermuten wir Schlimmes.
Meine Nachfragen, Meldung in der Zeitung und Suche blieb ergebnislos.
Das war ein schlimmer Schlag für uns und ist bis heute nicht überwunden.

Das ist Claudie und sie war eine Schwester meiner Luzi. Wie alle weiblichen Katzen war sie ebenfalls eine Diva. Claudie war etwas eigen, aber welche Katze ist das nicht. Sie war zwar zahm, wollte aber nicht gern in die Wohnung. Dafür kam sie gerne zu mir in den Schuhladen, in dem sie sich wie ein Kunde am Ladeneingang auf die Hinterbeine stellte und durch die Scheibe lugte.*lol*
Ließ ich sie rein, kletterte sie auf meinen Schoß und ließ sich beschmusen.

Claudie war nicht lange bei uns. Sie wurde vor unserem Haus überfahren.

Ich merke schon, es fällt mir schwer, über unsere Katzen zu schreiben. Die Erinnerungen kommen wieder hoch.

Doch Kater Knolle dürfen wir nicht auslassen.
Knolle war der liebste aller jemals geborenen Kater. Er war ebenfalls der Bruder meiner Luzi und von Claudie. Knolle war ein unglaublich sanftes Tier und ließ alles mit sich machen. Am liebsten lag er im Schuhladen auf einem Stuhl und wurde dadurch schon fast weltbekannt. (durch internationale Kunden*lol*). Noch heute fragen Kunden nach dem bekannten Ladenkater und wo er denn sei. Kinder liebten ihn und er liebte alle Menschen.
Auch er verschwand eines Abends und sein Verschwinden war sehr undurchsichtig und von seiten anderer Leute sehr wiedersprüchlich.
Wir haben Nachbarn, mit denen wir uns nicht verstehen und der Mann ist ein Katzenhasser. Wir vermuten bei mehreren Fällen, daß der seine Finger im Spiel hatte.

Ebenso verschwand plötzlichKnolles, Cloudies und Luzis Mutter, die wir ebenfalls verpflegt hatten.

Eine wilde Katze brachte sich und ihre drei kleinen Jungen zu uns. Wir fütterten sie an und sie wurden etwas zahmer. Die Mutter wurde überfahren.
Ein Junges verschwand bald darauf, die beiden anderen und ein fremder roter Kater blieben bei uns, kamen aber nur zum Fressen.
Die Jungen wurden größer und sehr schön. Wir begannen uns nun einen Kopf zu machen, wie wir sie am besten einfangen und kastrieren lassen können.
Aber dazu kam es nicht mehr.
Die beiden Jungen und der rote Kater verschwanden im Winter an einem Tag.
Wir vermuten anhand von Berichten anderer Katzenbesitzer Tierfänger, die speziell im Winter, wegen des Fells unterwegs sind und Katzen fangen.

Zwei oder drei andere Katzen waren nur kurz bei uns, bis sie verschwanden oder überfahren wurden.
Zur Zeit hält sich die Katzenpopulation hier im Ort in Grenzen. Möglicherweise zeigt nun das Kastrationsprogramm seine Wirkung.

Wir Menschen haben Verantwortung gegenüber den Tieren, egal welcher Art sie angehören. Sie sind uns schutzlos ausgeliefert. Leider wird noch viel zu wenig getan. Aber jeder Tropfen auf dem heißen Stein kann helfen und jeder kann individuell und auch im Kleinen dazu beitragen.

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