vom 29.5.2009
Aus aktuellem Anlaß will ich mal was über Katzenhilfe, bzw. Schutz schreiben.
Hier sitzt der Anlaß.
Ein
wilder Hofkater, der seit über einem Jahr von uns gefüttert wird.
Katerle, so nennen wir ihn, ist nie zahm geworden und läßt keinen an
sich ran. Er tauchte von heut auf morgen auf und kam immer wieder. Nur
zum Fressen, versteht sich. Versuche, ihn zu fangen, um ihn kastrieren
zu lassen, schlugen fehl.
Vorgestern nun kam er angehumpelt und
bei mir läuteten alle Alarmglocken. Als ich ihn näher ansah, mußte ich
feststellen, dass vermutlich der linke Vorderfuß gebrochen ist und ein
glatter blutiger Riß durch das Fell ging.
Ich fuhr zum Tierarzt und besorgte erstmal Antibiotika, damit er keine Infektion bekommt.
Gestern holte ich mir vom Tierschutz Usedom eine Katzenfalle und baute sie auf.
Leider
geht der Kater nicht in die Falle, obwohl er großen Hunger haben muß.
Ich hatte schon früher versucht, ihn mit einer solchen Falle zu fangen
und es klappte nicht. Diesmal muß ich konsequent sein und kann nur
hoffen, daß der Hunger ihn bald hineintreibt.
Es blutet mir das Herz, wenn ich sehe, wie er hungrig im Hof sitzt und doch nicht in die Falle geht, wo das Futter wartet.
Katerle ist nicht die erste Katze, die wir bei uns aufnahmen.
In den vergangenen Jahren hatten wir 8 und manchmal auch mehr Katzen, die hier ein Heim fanden.
Sie
kamen immer aus dem Nichts, waren plötzlich da und wollten Futter. Und
sie gingen ins Nichts, verschwanden plötzlich und keiner weiß, was
geschah. Drei oder vier Katzen allerdings wurden Opfer des
Straßenverkehrs.
Es tut immer wieder weh.
Wenn so ein Tier hier
längere Zeit wohnen bleibt, gewöhnt man sich an es. Man lernt den
Charakter kennen, staunt über ihre Taten, lacht über ihre Eigenheiten
und liebt sie.
Einige fanden den Weg bis in die Wohnung und ins Bett meiner Schwiegermutter.
Aber sie waren alle Freigänger, im Gegensatz zu meinen eigenen Katzen.
Wir betreiben unsere ganz persönliche Katzenhilfe, unabhängig von Vereinen.
Kommen
fremde Katzen auf den Hof, werden sie angefüttert und bis auf Katerle
wurden alle schnell zahm. Wir lassen sie kastrieren und sie dürfen hier
wohnen, so lange es ihnen gefällt oder sie uns das Schicksal nimmt.
Leider schlug das Schicksal immer wieder zu.
Ich stelle euch einige unserer Katzen vor.
Das ist Fauchi mit den wunderbaren Schnurrhaaren.
Fauchi war am längten bei uns, über 2 Jahre.
Sie
kam aus dem Gebüsch, frech wie Oskar und machte sich über das Futter
von anderen Katzen her. Dann verschwand sie wieder ins Gebüsch.
Das blieb sie aber nur einige Tage und dann war sie plötzlich in der Wohnung von Schwiema. Da blieb sie.*lol*
Fauchi
entpuppte sich als wahre Charakterkatze. Eine Diva. Sehr weiblich,
(heißt zickig), hoheitsvoll, gesunder Katzenegoismus und sie war eine
ausgezeichnete Jägerin, die uns des öfteren mit leckeren Mäusen und
Ratten verpflegte. Wir sollten ja schließlich nicht leben wie Hunde.*gg*
Manchmal war Fauchi so nett und brachte uns lebende Mäuse, schließlich müssen auch wir Menschen das richtige Jagen erlernen.
Leider war ich so uneinsichtig und rettete den Mäusen das Leben.
Aber ebenso waren die Vögel hier ihres Lebens nicht mehr sicher und die konnte ich nicht mehr retten.
Nennen wir es einfach natürliche Auslese.
Fauchi
war eigentlich schon mehr eine Wohnungskatze geworden und wollte nur
kurz raus, um sich auszutoben. Daß wurde wohl ihr Verhängnis. Als sie
eines Abends kurz rauswollte, kam sie nicht mehr wieder. Da sie aber
keine Streunerin war und immer in Hofnähe blieb, vermuten wir Schlimmes.
Meine Nachfragen, Meldung in der Zeitung und Suche blieb ergebnislos.
Das war ein schlimmer Schlag für uns und ist bis heute nicht überwunden.
Das
ist Claudie und sie war eine Schwester meiner Luzi. Wie alle weiblichen
Katzen war sie ebenfalls eine Diva. Claudie war etwas eigen, aber
welche Katze ist das nicht. Sie war zwar zahm, wollte aber nicht gern in
die Wohnung. Dafür kam sie gerne zu mir in den Schuhladen, in dem sie
sich wie ein Kunde am Ladeneingang auf die Hinterbeine stellte und durch
die Scheibe lugte.*lol*
Ließ ich sie rein, kletterte sie auf meinen Schoß und ließ sich beschmusen.
Claudie war nicht lange bei uns. Sie wurde vor unserem Haus überfahren.
Ich merke schon, es fällt mir schwer, über unsere Katzen zu schreiben. Die Erinnerungen kommen wieder hoch.
Doch Kater Knolle dürfen wir nicht auslassen.
Knolle
war der liebste aller jemals geborenen Kater. Er war ebenfalls der
Bruder meiner Luzi und von Claudie. Knolle war ein unglaublich sanftes
Tier und ließ alles mit sich machen. Am liebsten lag er im Schuhladen
auf einem Stuhl und wurde dadurch schon fast weltbekannt. (durch
internationale Kunden*lol*). Noch heute fragen Kunden nach dem bekannten
Ladenkater und wo er denn sei. Kinder liebten ihn und er liebte alle
Menschen.
Auch er verschwand eines Abends und sein Verschwinden war
sehr undurchsichtig und von seiten anderer Leute sehr wiedersprüchlich.
Wir
haben Nachbarn, mit denen wir uns nicht verstehen und der Mann ist ein
Katzenhasser. Wir vermuten bei mehreren Fällen, daß der seine Finger im
Spiel hatte.
Ebenso verschwand plötzlichKnolles, Cloudies und Luzis Mutter, die wir ebenfalls verpflegt hatten.
Eine
wilde Katze brachte sich und ihre drei kleinen Jungen zu uns. Wir
fütterten sie an und sie wurden etwas zahmer. Die Mutter wurde
überfahren.
Ein Junges verschwand bald darauf, die beiden anderen und ein fremder roter Kater blieben bei uns, kamen aber nur zum Fressen.
Die
Jungen wurden größer und sehr schön. Wir begannen uns nun einen Kopf
zu machen, wie wir sie am besten einfangen und kastrieren lassen können.
Aber dazu kam es nicht mehr.
Die beiden Jungen und der rote Kater verschwanden im Winter an einem Tag.
Wir
vermuten anhand von Berichten anderer Katzenbesitzer Tierfänger, die
speziell im Winter, wegen des Fells unterwegs sind und Katzen fangen.
Zwei oder drei andere Katzen waren nur kurz bei uns, bis sie verschwanden oder überfahren wurden.
Zur Zeit hält sich die Katzenpopulation hier im Ort in Grenzen. Möglicherweise zeigt nun das Kastrationsprogramm seine Wirkung.
Wir
Menschen haben Verantwortung gegenüber den Tieren, egal welcher Art sie
angehören. Sie sind uns schutzlos ausgeliefert. Leider wird noch viel
zu wenig getan. Aber jeder Tropfen auf dem heißen Stein kann helfen und
jeder kann individuell und auch im Kleinen dazu beitragen.
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