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Montag, 24. Oktober 2016

Koh Phi Phi

vom 12.7.2009

Wir waren also unterwegs zur Trauminsel Koh Phi Phi, wo wir einige Tage bleiben wollten.
Ich war schon mehrmals dort, aber nur auf Tagestouren.
Von der Sache her gefällt mir die Insel mit den beiden halbmondförmigen Buchten gut.

Doch was man so hörte, klang wiederum nicht so schön. Überlaufen, touristisch, teuer.
Die Insel hatte unter dem Tsunami 2004 sehr gelitten. Viele Schäden sieht man heute noch.
So ist der Bestand der Vegetation zwischen den Buchten deutlich geringer als früher.
Aber es wächst wieder dank des tropischen Klimas.
Teilweise sieht man noch Ruinen von alten Hotelanlagen.
Und doch ist Phi Phi wieder aufgebaut.
 An der Landestelle wurden wir gleich von diversen Hotelschleppern empfangen.
Heike und ich waren noch unsicher, wo und was wir überhaupt wollten.
Eigentlich wollten wir uns sowieso erstmal ein paar Bungalows angucken und dann entscheiden.

Von anderen Reisenden hatten wir gehört, daß der Long Beach sehr schön und nicht so überlaufen sein soll.

Wir hatten absolut keine Ahnung, wo der ist.
Aber Ahnung muß man auch nicht haben, denn der nächste Skipper wartete schon und brachte uns zum Long Beach.
Dazu mußten wir erstmal eine kleine Bootstour machen.
Auf Phi Phi gibt es keine Autos. Dafür die Boottaxis, die einen überall hinbringen.
100 bt pro Person wollen sie dafür, etwas über 2€.
Die 10-minutenfahrt muß sich ja lohnen.*gg*

Wir ratterten also mit dem Lontailboot gen Long Beach und ich sah ins glasklare Wasser.
STEINE, FELSEN! Wääääähhhhhh....
Natürlich gab es die auch am Long Beach bis vorne hin.
Ok, zwischen den Steinen gab es immer wieder Sandstreifen, auf denen man ins Wasser gehen und baden konnte. Aber man mußte immer gucken, wohin man geht.

Dummerweise war es nun schon später Nachmittag und wir waren da.
Der Strand gefiel mir auch nicht besonders. Irgendwie fand ich auch alles häßlich dort, was wohl auch am trüben Wetter lag.
 Heike war ebenfalls nicht so erbaut. Überhaupt hatten wir ziemlich den gleichen Geschmack. Das ist natürlich sehr gut, wenn man zusammen reisen will.

Nun schleppten wir unsere Sachen den Strand entlang, was bei der Hitze eine schweißtreibende Angelegenheit war.

Aus dem Internet hatte ich mir ein paar Bungalows rausgeschrieben und wollte die ansteuern.

Vom Strand hoch führte ein schmaler Weg an den Bungalowanlagen entlang.
Wir fanden auch sofort die Anlage, welche preismäßig in Frage kam.
Na toll, ausgebucht.

Wir guckten uns bedeppert an. Dann latschten wir zur nächsten Anlage, das waren die Long Beach Bungalow.
Ich kam mir vor wie auf dem Campingplatz.
Dicht an dicht standen gleich aussehende Bretterbuden.
Ich hab Camping noch nie gemocht.

Aber die Bretterbuden sollten nur 500 bt kosten und es gab noch viele Freie.

Ich deponierte Heike mitsamt dem Gepäck in ein Lokal und machte mich auf, eine für ältere Damen passende Anlage zu suchen.*gg*
Ich ging erst in die eine Richtung, dann in die andere.

Nichts!
Entweder ausgebucht oder zu teuer.

Überhaupt war das Preisgefälle unmöglich. Es gab nur billige Bretterbuden oder teure Bungalows ab 2000 bt.
Ich hätte ja so einen 2000 bt-Bungalow genommen, zumal die echt gut aussahen, aber Heike hätte sich dann genötigt gefühlt, die Hälfte mitzubezahlen, und da sie aber haushalten mußte, ging das nicht.
Mein Angebot, den Bungalow allein zu bezahlen, lehnte sie ab.

Heike hatte ihren Stolz, was ich auch verstehen kann. Man hört so oft, daß grade Touristen andere Touristen unter fadenscheinigen Ausreden anpumpen.
Bekannt ist nämlich die Mitleidsmasche, daß man behauptet, beklaut oder ausgeraubt worden zu sein, um sein Spesenkonto etwas aufzupolieren.
Außerdem gibt es grad in Thailand einige gescheiterte Existenzen aus dem alten Europa.

Ein bißchen Menschenkenntnis hatte ich doch und Heike kam mir von Anfang an vertrauenswürdig vor.
Sie wollte auch später nicht das kleinste Bißchen von mir annehmen, was ich schon direkt schade fand.
Ich bin nicht reich. Die Reise hab ich mir mühselig zusammen gespart. Aber ich hatte auch gut kalkuliert und bisher weniger ausgegeben, als ich dachte.

Nun saßen wir also noch ohne Unterkunft da.
Wir hätten uns mit dem Boot wieder zurückfahren lassen können, aber wir waren müde und geschafft.

Jawoll, Nichtstun ist anstrengend!*gg*

Wer es nicht glaubt, soll mal in Thailand Urlaub machen.

Wir nahmen die 500 bt-Bretterbuden und weil die klein und eng waren, nahm sich jede eine.

Vorsichtig schlich ich auf die...äh...romantische Holzterasse und öffnete die Tür zur Bruch...hm...Bretterbude.
 Vorsichtig deshalb, weil ich bei der Besichtigung gemerkt hatte, daß zwischen den Brettern überall offene Ritzen zum Boden hin waren.

Ich befürchtete also das Schlimmste. Insekten, Schlangen, Moskitos und...Spinnen.
Vor allem Spinnen.
Ich hab keine Angst vor Insekten oder Schlangen, aber Spinnen hasse ich und laufe dann schneller als Schumi Ferrari fahren kann. Oder ich bleib einfach wie gelähmt stehen und sterbe heldenhaft an Herzstillstand.

In der Hütte gab es ein großes Bett mit Moskitonetz und einen Ventilator. Das wars.
 Ach ja, und ein offenes Klo mit schäbigem Waschbecken und Dusche.
Offen heißt, daß die Seitenwände nicht bis zum Dach reichen, sondern bei etwa 1,80 m enden.
Das heißt, tierische Besuch hat freien Zugang in mein allerheiligsten Badezimmer.
Mich grauste es vor der Nacht.

Dafür funktionierten Licht( ging schon nach 2 Minuten an, nachdem man den Schalter gedrückt hat) und Ventilator, was schon mal gut war.
Die Bretterbude lag nicht mal am Strand, sondern mitten im Busch zwischen hundert anderen Bretterbuden.

Ich sah mich gefressen, gestochen, vergiftet und verängstigt die Nacht verbringen.

Um es vorwegzunehmen, ich lebe noch.*gg*
Irgendwie schaffte ich es, das Moskitonetz um das Bett positionieren, wobei ich das Ding nicht zukriegte. Weiß ich, wie man mit so einem Netz umgeht? Das brauchte ich bisher nie.
Es klaffte eine fette Lücke im Netz, wie ich am nächsten Morgen bemerkte.

Aber...beneidet mich...ich verbrachte die Nacht ohne Besuche.*gg*
Überhaupt...ich sah weder Moskitos noch andere böse Viecher, geschweige denn, daß ich gebissen oder gestochen wurde.
Dabei hatte ich nicht mal Insektenspray benutzt.

Während der ganzen Thailandreise ignorierten mich Moskitos und Sandfliegen. Soll ich nun beleidigt sein?*gg*
Sie waren da, denn anderen Leuten ging es wesentlich schlechter.

Aber kommen wir zurück zu dem, einzigen! Abend auf Koh Phi Phi.
Wir sprangen noch ein/zweimal ins Wasser und suchten dann das nächste Lokal zum Abendessen. Viel mehr konnte man dort auch nicht machen.

Die Preise waren hier tatsächlich höher als in anderen Gegenden.
Für uns beide war es beschlossene Sache, hier bleiben wir nicht.

Die Demonstrationen in Bangkok hatten sich zugespitzt. Nicht nur der Airport Bangkok war dicht, auch der von Krabi hatte alle Flüge abgesagt.

Und von Krabi wollte Heike zurück nach Bangkok fliegen. Ihr Flugtermin war ja der 5.12.08.
Sie begann sich Sorgen zu machen, denn es war Ende November. Die Emirates hatten inzwischen alle Flüge bis 14.12. abgsagt.
Vom meiner Air Berlin hatte ich noch nichts gehört.
Aber ich hatte ja auch noch Zeit.*gg*

Wir hörten, daß die Touristen über Utapao in Ostthailand oder Phuket ausgeflogen wurden, wenn es machbar war.
Viele wollten auch über Singapur und Kuala Lumpur ausreisen. Dazu mußten sie aber erstmal dorthin kommen.

Heike beschloss, mit mir zurück nach Patong Beach zu fahren und von dort zu versuchen, irgendwie aus Thailand zu kommen.

Noch am selben Abend buchten wir Tickets nach Patong und wurden am nächsten Tag zur Fähre gebracht.

Phi Phi wird mich wohl nicht wiedersehen. Es gibt noch andere schöne Flecken in Thailand.



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