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Sonntag, 23. Oktober 2016

Sri Lanka-Teil 4

vom 14.3.2009

Bootstour auf dem Bentota Ganga

Bei Lasantha buchten wir die Bootstour auf dem Bentota-Fluß. Wieder waren mein Sohn, Wolfgang und ich dabei. Wir wirkten schon fast wie eine Familie, vor allem, weil Wolfgang fast in meinem Alter war.*lol*
Was wohl mein daheim gebliebener Mann dazu sagen wird….*gg*
Aber Wolfgang war wirklich nur eine sehr nette Bekanntschaft, mit dem ich immer noch Kontakt habe.

Wolfgang ist leidenschaftlicher Angler und so wollte er auch diese Bootstour nutzen, um zu angeln.

Wir fuhren also den Fluß entlang, Wolfgang warf seine Angel aus und wir sahen uns die vorbeiziehende Landschaft an.
Zuerst entdeckten wir, nein, nicht wir, denn wir Europäer sehen ja nichts, der Bootsführer zeigte uns zwei Warane, die in einem Müllberg wühlten. Anscheinend ist es dort üblich, den Müll entweder in oder an den Fluß zu werfen. Also wo menschliche Siedlungen sind, ist der Reiz der Landschaft doch sehr geschmälert.
 Die Warane machten sich nichts draus, fanden sie doch hier und da was zu fressen.
Später sahen wir noch mehr Warane, im Wasser schwimmend, auf Bäumen liegend.
 Wo es etwas zu sehen gab, fuhr das Boot näher ran und wir konnten in Ruhe gucken und fotografieren.
Auch kleine Krokodile sahen wir im Wasser, wobei wir in unserer zivilisierten Blindheit wirklich mit der Nase drauf gestoßen werden mussten.

Aus der Ferne sahen wir eine Menge Weißkopfadler fliegen. Schade, dass sie zu weit weg waren. Ich mag Raubvögel sehr.

Irgendwann kam das übliche Boot mit dem Mann und dem kleinen Krokodil, welches man anfassen konnte.

Normalerweise weigere ich mich, mich mit Tieren in Gefangenschaft fotografieren zu lassen und dafür noch zu bezahlen.
Ja, ich hab ein schlechtes Gewissen.
Ich hab mich weder mit dem Mann und dem kleinen Äffchen und der Schlange abgegeben, der vor unserem Hotel entlangzieht, noch mit anderen Menschen, die wilde Tiere zum Anfassen anbieten.
Ich bin da aber auch sehr verunsichert. Einerseits sind diese Tiere nun mal in Gefangenschaft und müssen auch leben, andererseits gibt es das ja auch nur, weil es Touristen gibt, die da mitmachen und eben dafür bezahlen.

Bevor ich schalten konnte, hatte mein Sohn das kleine Krokodil auf der Hand.
Nun hab ich doch Fotos gemacht.

Und plötzlich lag klein Kroko auf meiner Schulter, dann auf dem Kopf. Ganz wohl war mir nicht.
 Nicht das ich Angst gehabt hätte, aber Kroko tat mir so leid, als Touristenattraktion herhalten zu müssen.
 Ich genoß eigentlich eher die schöne Flussfahrt und die Erholung dabei. Das Boot war überdacht, so brauchte ich die Sonne nicht zu fürchten.
 Auf halber Strecke fuhren wir fast ans Ufer ran, weil dort ein Boot lag, dessen Motor ausgefallen war. Ein englisches Pärchen wollte eine große Tour machen und nun spielte das Boot nicht mit. Unser Bootsführer bot natürlich seine Hilfe an. Also werkelten sie, dachten nach, werkelten wieder, während die Engländer die Sache ruhig und leicht amüsiert betrachteten. Sie wurden nicht ärgerlich oder so. Ich bewunderte sie irgendwie. So stelle ich mir Engländer vor.*lol* Immer alles mit Gelassenheit sehen.

Dann wurde der Hilfsmotor eingebaut und wir konnten nach fast einer Stunde weiterfahren. Wir kamen zu den Lotusblumen und Lasantha machte mir eine Kette aus den Blumen. Ich hab Lotus das erste Mal in der Hand gehabt und der Duft war herrlich.
Noch besser war allerdings die Blumenkette um den Hals. Die kühle Feuchtigkeit der Blumen war mir sehr angenehm bei der Hitze.

Wolfgang hatte wieder seine Angel draußen und tatsächlich biß ein Fisch an.
Nun begann ein interessanter Kampf, denn es war ein Korallenfisch und er war nicht grad klein. Aber was ein richtiger Angler ist, der wird auch mit großen Fischen fertig.*gg*

Nach 10 Minuten lag der Fisch im Boot und ich sprang voller Respekt beiseite, denn der Fisch hatte sehr viele und spitze Zähne.
 Die nutzten ihm aber nichts mehr und abends lag der Fisch gegrillt auf dem Teller. Der Koch im Hotel bereitete ihn für einen kleinen Obulus zu.
Ich selber esse keinen Fisch, also lud Wolfgang andere Bekannte zum Mitessen ein.
 Auf der Rückfahrt machten wir noch an einer Kokosnussplantage Halt und sahen, was man aus einer Kokosnuß alles machen kann.
Ich selber trinke und esse sehr gern Kokosnuß, allerdings die vom Hotel schmeckten gar nicht, wie Spülwasser. Ein Reiseleiter sagte mir später, dass es daran liegt, weil diese Palmen zu nah am Salzwasser stehen. Später trank ich von Nüssen, die nicht am Hotel geerntet wurden und die schmeckten viel besser. Hätte ich mal früher wissen sollen, denn ich dachte wirklich, die Nüsse aus Sri Lanka schmecken allgemein nicht und hab erst in den letzten Tagen festgestellt, dass es auch beim Geschmack von Kokosnüssen Unterschiede gibt.
Ein gewaltiger Nachteil für mich ist allerdings, dass es keine kalten Kokosnüsse gibt. Aus Thailand kenne ich die schönen eisgekühlten Nüsse, die so gut schmecken.

Alles in allem, es war eine schöne Fahrt, die man machen kann, aber nicht muß. Für Erholungssuchende jedenfalls genau richtig.
Brief Garden

Der botanische Garten wurde uns sehr ans Herz gelegt und da Wolfgang sich sehr für Pflanzen interessierte, stand Brief Garden auf unserem Programm.

Er ist nicht weit von Bentota entfernt und so fuhren wir mit dem Tuk Tuk dorthin.
Für mich war der Garten eine Enttäuschung und für die anderen wohl auch.

Grüner Wildwuchs, der zwar sehr hübsch anzusehen war, aber nichts Außergewöhnliches war. Leider war der empfohlene Tuk Tuk-Fahrer auch kein guter Guide. Der hatte noch weniger Ahnung von Pflanzen als ich und das will was heißen.
Einiges konnte mir Wolfgang erklären, aber ansonsten war es ein kurzer Durchgang. Die Villa im Kolonialstil sahen wir auch und die war fast interessanter als der Garten selbst. Der damalige Besitzer der Villa zur Kolonialzeit war etwas andersrum und das zeigte sich deutlich in den Malereien und Sammlungen. Auch einige Statuen und Skulpturen ließen nichts an Deutlichkeit zu wünschen übrig. Für Sri Lanka jedenfalls schon sehr verrucht.*lol*

Kräutergarten und Schildkrötenfarm

Wir buchten wieder Lasantha und wollten nun auch die Schildkrötenfarm besuchen. Der Eintritt kostete 200 rs.
In der Farm werden die gesammelten Schildkröteneier ausgebrütet und die Jungen werden dann wieder in die Freiheit entlassen. In verschiedenen Becken sind die 1, 2, oder 3 Tage alten Jungen untergebracht.
Dann gibt es auch noch die großen Schildkröten, die zu krank sind, um in Freiheit zu leben. Einige sind Opfer des Tsunamis geworden und haben verstümmelte Gliedmaßen.


Sie werden gepflegt und verbringen dort ihre Tage.
Überrascht war ich von den golfballgroßen Eiern. Ich hatte vorher noch nie Schildkröteneier gesehen.


Auch in einigen Hotelanlagen gibt es Leute, die sich um Schildkröten kümmern. So auch im Hotel Wunderbar. Sie passen nachts die Schildkröten ab, die an den Strand kommen zur Eiablage und sammeln diese ein. Ansonsten werden die Eier schnell Opfer von tierischen und menschlichen Räubern.
 Angeschlossen an die Schildkrötenfarm war natürlich auch ein Shop, wo man einiges an Geld lassen konnte, wenn man wollte.

Kam hier ein Großteil des Geldes hoffentlich noch den Tieren zugute, wurde in dem Kräutergarten der Tourist regelrecht abgezockt.

Ein deutsch sprechender Mitarbeiter führte uns gelangweilt durch den Garten. Mir kam es eher wie eine lästige Pflichterfüllung vor, wie er uns einiges, nicht alles, erklärte. Ich denke mal, daraus resultierte auch meine Abneigung gegen den Garten. Wie fast immer sehen die Mitarbeiter zu, dass man endlich zum Wesentlichen kommt, dem Shop.
Er drückte uns ein Blatt mit den zu verkaufenden Produkten in die Hand und erklärte, dass gegen jedes Wehwehchen ein Kraut gewachsen ist.*gg*
Die Preise standen nicht auf dem Blatt. Vermutlich wollte man verhindern, dass der potenzielle Käufer seine Ohnmacht, vor dem Kauf in einem Krankenhaus oder in der Hotelanlage auskurierte.*gg*
Auf die angebotene Massage verzichteten wir, um zu nichts verpflichtet zu sein.
Wolfgang allerdings war sehr angetan von den schönen Sachen für die ewige Gesundheit.
Da ich aus dem Internet, von anderen Urlaubern und auch Einheimischen gewarnt war hier zu kaufen, war ich nicht gefährdet. Denn die gleichen Produkte bekommt man fast überall zu einem Bruchteil des Preises.

Aber der Glaube in eine gesundheitliche Institution ist im Deutschen tief verwurzelt und als Institution wird so ein offizieller Kräutergarten und Sehenswürdigkeit gern betrachtet.
Wolfgang beachtete meine Warnung nicht und kaufte ein.
Ich kaufte auch ein, aber später, in einem normalen Shop zu ganz moderaten Preisen.
Unter anderem Sandelholzöl, Needhraöl und die Schönheitscreme. Obs wirkt…geschadet es jedenfalls nicht.*gg*
Bei dem Sandelholzöl bin ich aber unsicher. Mir ist bekannt, dass echtes Sandelholz sehr teuer und auch selten geworden ist. Deswegen denke ich, dass es nicht das richtige Sandelholz ist, was man überall in Sri Lanka für wenig Geld bekommt, sondern qualitätsmäßig verfälscht. Außerdem riecht es nicht sehr angenehm.
Nichtsdestotrotz benutze ich das Öl in meinen Kosmetikprodukten, die ich mir selber herstelle und stelle sogar eine positive Wirkung fest.

Das Needhraöl soll man sich vor dem Schlafen in die Kopfhaut massieren. Durch die Dämpfe soll man besser einschlafen können. Dieses Öl riecht sehr angenehm und balsamisch. Ob ich dadurch besser schlafen kann…auf jeden Fall tut es meinen Haaren gut.*lol*

Für mich ist dieser Kräutergarten ganz schöner Nepp. Aber man muß da ja nicht kaufen.

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