vom 14.3.2009
Bootstour auf dem Bentota Ganga
Bei Lasantha buchten wir die
Bootstour auf dem Bentota-Fluß. Wieder waren mein Sohn, Wolfgang und ich
dabei. Wir wirkten schon fast wie eine Familie, vor allem, weil
Wolfgang fast in meinem Alter war.*lol*
Was wohl mein daheim gebliebener Mann dazu sagen wird….*gg*
Aber Wolfgang war wirklich nur eine sehr nette Bekanntschaft, mit dem ich immer noch Kontakt habe.
Wolfgang ist leidenschaftlicher Angler und so wollte er auch diese Bootstour nutzen, um zu angeln.
Wir fuhren also den Fluß entlang, Wolfgang warf seine Angel aus und wir sahen uns die vorbeiziehende Landschaft an.
Zuerst
entdeckten wir, nein, nicht wir, denn wir Europäer sehen ja nichts, der
Bootsführer zeigte uns zwei Warane, die in einem Müllberg wühlten.
Anscheinend ist es dort üblich, den Müll entweder in oder an den Fluß zu
werfen. Also wo menschliche Siedlungen sind, ist der Reiz der
Landschaft doch sehr geschmälert.
Die Warane machten sich nichts draus, fanden sie doch hier und da was zu fressen.
Später sahen wir noch mehr Warane, im Wasser schwimmend, auf Bäumen liegend.
Wo es etwas zu sehen gab, fuhr das Boot näher ran und wir konnten in Ruhe gucken und fotografieren.
Auch
kleine Krokodile sahen wir im Wasser, wobei wir in unserer
zivilisierten Blindheit wirklich mit der Nase drauf gestoßen werden
mussten.
Aus der Ferne sahen wir eine Menge Weißkopfadler fliegen. Schade, dass sie zu weit weg waren. Ich mag Raubvögel sehr.
Irgendwann kam das übliche Boot mit dem Mann und dem kleinen Krokodil, welches man anfassen konnte.
Normalerweise weigere ich mich, mich mit Tieren in Gefangenschaft fotografieren zu lassen und dafür noch zu bezahlen.
Ja, ich hab ein schlechtes Gewissen.
Ich
hab mich weder mit dem Mann und dem kleinen Äffchen und der Schlange
abgegeben, der vor unserem Hotel entlangzieht, noch mit anderen
Menschen, die wilde Tiere zum Anfassen anbieten.
Ich bin da aber auch
sehr verunsichert. Einerseits sind diese Tiere nun mal in
Gefangenschaft und müssen auch leben, andererseits gibt es das ja auch
nur, weil es Touristen gibt, die da mitmachen und eben dafür bezahlen.
Bevor ich schalten konnte, hatte mein Sohn das kleine Krokodil auf der Hand.
Nun hab ich doch Fotos gemacht.
Und plötzlich lag klein Kroko auf meiner Schulter, dann auf dem Kopf. Ganz wohl war mir nicht.
Nicht das ich Angst gehabt hätte, aber Kroko tat mir so leid, als Touristenattraktion herhalten zu müssen.
Ich genoß eigentlich eher die schöne Flussfahrt und die Erholung dabei.
Das Boot war überdacht, so brauchte ich die Sonne nicht zu fürchten.
Auf halber Strecke fuhren wir fast ans Ufer ran, weil dort ein Boot lag,
dessen Motor ausgefallen war. Ein englisches Pärchen wollte eine große
Tour machen und nun spielte das Boot nicht mit. Unser Bootsführer bot
natürlich seine Hilfe an. Also werkelten sie, dachten nach, werkelten
wieder, während die Engländer die Sache ruhig und leicht amüsiert
betrachteten. Sie wurden nicht ärgerlich oder so. Ich bewunderte sie
irgendwie. So stelle ich mir Engländer vor.*lol* Immer alles mit
Gelassenheit sehen.
Dann wurde der Hilfsmotor eingebaut und wir
konnten nach fast einer Stunde weiterfahren. Wir kamen zu den
Lotusblumen und Lasantha machte mir eine Kette aus den Blumen. Ich hab
Lotus das erste Mal in der Hand gehabt und der Duft war herrlich.
Noch besser war allerdings die Blumenkette um den Hals. Die kühle Feuchtigkeit der Blumen war mir sehr angenehm bei der Hitze.
Wolfgang hatte wieder seine Angel draußen und tatsächlich biß ein Fisch an.
Nun
begann ein interessanter Kampf, denn es war ein Korallenfisch und er
war nicht grad klein. Aber was ein richtiger Angler ist, der wird auch
mit großen Fischen fertig.*gg*
Nach 10 Minuten lag der Fisch im Boot und ich sprang voller Respekt beiseite, denn der Fisch hatte sehr viele und spitze Zähne.
Die nutzten ihm aber nichts mehr und abends lag der Fisch gegrillt auf
dem Teller. Der Koch im Hotel bereitete ihn für einen kleinen Obulus
zu.
Ich selber esse keinen Fisch, also lud Wolfgang andere Bekannte zum Mitessen ein.
Auf der Rückfahrt machten wir noch an einer Kokosnussplantage Halt und sahen, was man aus einer Kokosnuß alles machen kann.
Ich
selber trinke und esse sehr gern Kokosnuß, allerdings die vom Hotel
schmeckten gar nicht, wie Spülwasser. Ein Reiseleiter sagte mir später,
dass es daran liegt, weil diese Palmen zu nah am Salzwasser stehen.
Später trank ich von Nüssen, die nicht am Hotel geerntet wurden und die
schmeckten viel besser. Hätte ich mal früher wissen sollen, denn ich
dachte wirklich, die Nüsse aus Sri Lanka schmecken allgemein nicht und
hab erst in den letzten Tagen festgestellt, dass es auch beim Geschmack
von Kokosnüssen Unterschiede gibt.
Ein gewaltiger Nachteil für mich
ist allerdings, dass es keine kalten Kokosnüsse gibt. Aus Thailand kenne
ich die schönen eisgekühlten Nüsse, die so gut schmecken.
Alles in allem, es war eine schöne Fahrt, die man machen kann, aber nicht muß. Für Erholungssuchende jedenfalls genau richtig.
Brief Garden
Der botanische Garten wurde uns sehr ans Herz gelegt
und da Wolfgang sich sehr für Pflanzen interessierte, stand Brief
Garden auf unserem Programm.
Er ist nicht weit von Bentota entfernt und so fuhren wir mit dem Tuk Tuk dorthin.
Für mich war der Garten eine Enttäuschung und für die anderen wohl auch.
Grüner
Wildwuchs, der zwar sehr hübsch anzusehen war, aber nichts
Außergewöhnliches war. Leider war der empfohlene Tuk Tuk-Fahrer auch
kein guter Guide. Der hatte noch weniger Ahnung von Pflanzen als ich und
das will was heißen.
Einiges konnte mir Wolfgang erklären, aber
ansonsten war es ein kurzer Durchgang. Die Villa im Kolonialstil sahen
wir auch und die war fast interessanter als der Garten selbst. Der
damalige Besitzer der Villa zur Kolonialzeit war etwas andersrum und das
zeigte sich deutlich in den Malereien und Sammlungen. Auch einige
Statuen und Skulpturen ließen nichts an Deutlichkeit zu wünschen übrig.
Für Sri Lanka jedenfalls schon sehr verrucht.*lol*
Kräutergarten und Schildkrötenfarm
Wir buchten wieder Lasantha und wollten nun auch die Schildkrötenfarm besuchen. Der Eintritt kostete 200 rs.
In
der Farm werden die gesammelten Schildkröteneier ausgebrütet und die
Jungen werden dann wieder in die Freiheit entlassen. In verschiedenen
Becken sind die 1, 2, oder 3 Tage alten Jungen untergebracht.
Dann
gibt es auch noch die großen Schildkröten, die zu krank sind, um in
Freiheit zu leben. Einige sind Opfer des Tsunamis geworden und haben
verstümmelte Gliedmaßen.
Sie werden gepflegt und verbringen dort ihre Tage.
Überrascht war ich von den golfballgroßen Eiern. Ich hatte vorher noch nie Schildkröteneier gesehen.
Auch
in einigen Hotelanlagen gibt es Leute, die sich um Schildkröten
kümmern. So auch im Hotel Wunderbar. Sie passen nachts die Schildkröten
ab, die an den Strand kommen zur Eiablage und sammeln diese ein.
Ansonsten werden die Eier schnell Opfer von tierischen und menschlichen
Räubern.
Angeschlossen an die Schildkrötenfarm war natürlich auch ein Shop, wo man einiges an Geld lassen konnte, wenn man wollte.
Kam
hier ein Großteil des Geldes hoffentlich noch den Tieren zugute, wurde
in dem Kräutergarten der Tourist regelrecht abgezockt.
Ein
deutsch sprechender Mitarbeiter führte uns gelangweilt durch den Garten.
Mir kam es eher wie eine lästige Pflichterfüllung vor, wie er uns
einiges, nicht alles, erklärte. Ich denke mal, daraus resultierte auch
meine Abneigung gegen den Garten. Wie fast immer sehen die Mitarbeiter
zu, dass man endlich zum Wesentlichen kommt, dem Shop.
Er drückte uns
ein Blatt mit den zu verkaufenden Produkten in die Hand und erklärte,
dass gegen jedes Wehwehchen ein Kraut gewachsen ist.*gg*
Die Preise
standen nicht auf dem Blatt. Vermutlich wollte man verhindern, dass der
potenzielle Käufer seine Ohnmacht, vor dem Kauf in einem Krankenhaus
oder in der Hotelanlage auskurierte.*gg*
Auf die angebotene Massage verzichteten wir, um zu nichts verpflichtet zu sein.
Wolfgang allerdings war sehr angetan von den schönen Sachen für die ewige Gesundheit.
Da
ich aus dem Internet, von anderen Urlaubern und auch Einheimischen
gewarnt war hier zu kaufen, war ich nicht gefährdet. Denn die gleichen
Produkte bekommt man fast überall zu einem Bruchteil des Preises.
Aber
der Glaube in eine gesundheitliche Institution ist im Deutschen tief
verwurzelt und als Institution wird so ein offizieller Kräutergarten und
Sehenswürdigkeit gern betrachtet.
Wolfgang beachtete meine Warnung nicht und kaufte ein.
Ich kaufte auch ein, aber später, in einem normalen Shop zu ganz moderaten Preisen.
Unter anderem Sandelholzöl, Needhraöl und die Schönheitscreme. Obs wirkt…geschadet es jedenfalls nicht.*gg*
Bei
dem Sandelholzöl bin ich aber unsicher. Mir ist bekannt, dass echtes
Sandelholz sehr teuer und auch selten geworden ist. Deswegen denke ich,
dass es nicht das richtige Sandelholz ist, was man überall in Sri Lanka
für wenig Geld bekommt, sondern qualitätsmäßig verfälscht. Außerdem
riecht es nicht sehr angenehm.
Nichtsdestotrotz benutze ich das Öl in
meinen Kosmetikprodukten, die ich mir selber herstelle und stelle sogar
eine positive Wirkung fest.
Das Needhraöl soll man sich vor dem
Schlafen in die Kopfhaut massieren. Durch die Dämpfe soll man besser
einschlafen können. Dieses Öl riecht sehr angenehm und balsamisch. Ob
ich dadurch besser schlafen kann…auf jeden Fall tut es meinen Haaren
gut.*lol*
Für mich ist dieser Kräutergarten ganz schöner Nepp. Aber man muß da ja nicht kaufen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen