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Montag, 24. Oktober 2016

Verwirrt und verirrt in BKK

Dieser Tag verlief wieder ohne Plan.
Ich hatte immer noch nicht das bekommen, was ich wollte.
Außerdem hatte ich sowieso genug von BKK.
Ein/zwei Tage dort reichen auch.

Aber erstmal war ich wieder gekräftigt und ging auf die Jagd.
Trepphoch, Trepprunter, ab und zu gab es auch mal Rolltreppen.
Wieder tauchte ich ein in die Suks, Shops und Basare, diesmal gezielt nach Jeans und BH suchend.
Ich kaufe meine BH's immer in Thailand. Nur war ich sonst auf Phuket und dort war alles recht übersichtlich. In den dortigen Ocean Plazas oder Jungle Ceylon bekam man eigentlich alles geballt, was man so wollte. Samt edler Thai-Kosmetik.
Nicht so in BKK. Sicher wird es das irgendwo geben, aber wo...?
Jeans und BH in BKK zu kaufen, eigentlich kein Problem, oder doch?
Das Problem war eigentlich, wenn man etwas fand, daß man nichts anprobieren konnte.
Jeans und BH gab es zuhauf, aber dann in den kleinen Shops oder auch Shoppingcentern, wo man keine abgeteilte Ecke zum Anprobieren hatte.

Dazu kam bei Jeans noch ein Problem. Die herrschende Mode. Damenhosen waren für meine Figur und meinetwegen auch mein Alter, nicht geeignet. Röhrenjeans, die ich nicht mag, Formen, die für kleine zierliche Frauen sind, Hosen, die weit unterhalb der Hüfte ansetzen oder einfach nur häßlich.
Shirts brauchte und wollte ich nicht, irgendwelchen Touristennepp auch nicht.
Sogenannte Herrenhosen dagegen erschienen mir vom Schnitt schon eher passend, aber da wimmelten mich komischerweise die Händler ab, von wegen, die seien for Mens und nicht for Ladys. *grübel*
Saloppe lange Cargohosen fand ich ebenfalls nicht und wenn, dann nur in immer gleichen Oliv-oder Brauntönen oder Armylook. Kurze oder Kniehosen gab es genug, aber sowas wollte ich nicht.

Ich konnte gucken, wo ich wollte, es gab nicht das, was ich hoffte, dort zu krigen. Auch im MBK versuchte ich es nochmal.
Aber diese ganze Einkauferei machte mich allmählich wahnsinnig. Immer wiederholten sich sämtliche Waren, auf den Straßen, in den Centern.



Ein bißchen aus der Art schlug das Shoppingcenter Indra. Da dort verdächtig viele Inder rumliefen, vermute ich scharfsinnig, das war im indischen Viertel. (Wo immer ich da gewesen bin)*lol*
Indra war zwar auch ein gewaltiges Ramschcenter, hob sich aber der Waren wegen doch ein bißchen von anderen ab. Nicht das ich davon was brauchte oder wollte. Aber es war schön bunt, Glimmer und Schimmer und irgendwie indisch. Aber auch dort hat man sich bald übergeguckt.

Das Pratunamcenter gefiel mir auch besser als das MBK. Kann nicht mal genau sagen, warum, es machte auf mich der Waren wegen einen freundlicheren Eindruck.

Waren, an denen man sich überguckt.


Ich war schon wieder seit Stunden unterwegs und meine Beine hingen wie Blei an mir.
Kaum hatte ich einen der tausend Eingänge vom Pratunamcenter überschritten, stach mir ein Schild wegen Fußmassage in die Augen. Mit letzter Kraft kroch ich dahin und wurde von einer supernetten Masseuse mit offenen Armen empfangen. Sie sah mir meine Erschöpfung an.

Der kleine Massagesalon sah mir sehr familiär aus. Mutter, Vater, Tochter und Sohn (oder Schwiegerkinder) führten ihn zusammen.

Ihr glaubt nicht, wie schön es ist, in die weichen rückenverstellbaren Sessel zu sinken und gar nichts zu tun.
Die Mutter nahm sich meiner an und ich möchte sagen, daß war die beste Massage dieses Jahres. Und das für 200 bt. Mutter hatte nämlich Ahnung und übte genau den richtigen Druck aus. Nicht zuviel, nicht zuwenig und genau die Stellen, die es brauchten.
Mutter machte auch noch ein bißchen mehr, als üblich war. Dafür gabs von mir auch noch ein nettes Trinkgeld.

Ich konnte danach tatsächlich wieder laufen und fühlte mich erholt.
Das brauchte ich auch, denn weil ich mal wieder den richtigen Ausgang nicht fand, landete ich in den Suks, wo ich solche Menschenmassen noch nie erlebt habe. Nicht nur Menschen, auch Tuk Tuks, Mopeds und manchmal sogar ein Auto quetschten sich durch die Menge. Manchmal gab es kein Weiterkommen. Rechts und links Shops, die auch noch ineinander übergehen.
Man schob sich irgendwie durch und plötzlich sah ich ein Licht am Horizont. DA mußte ich hin, um hier rauszukommen.
Ich kam dahin und der Menschen wurden immer weniger bis ich bald überhaupt keine Menschen mehr sah. Oder nur noch vereinzelt. Ich wanderte weiter durch die hohle Gasse, um wieder auf eine größere Straße zu treffen. Ich wollte dann keinen Schritt mehr laufen, sondern ein Taxi nehmen.
Ich traf nicht auf die Straße, sondern auf Bahngleise und so halbwegs wußte ich nun, wo ich war.
In den Slums von Bangkok.
Mir wurde etwas anders, aber tapfer und aufrecht kämpfte ich mich die Gleise entlang. Weiß gar nicht, ob da überhaupt noch ein Zug fährt.

Was für ein krasser Gegensatz zu den modernen Bauten. Häuser gab es hier nicht mehr. Ärmliche Hütten oder Wellblechbauten, halb zusammen gefallen. Darin wohnten Menschen.
Zweihundert Meter weiter der Überfluß, hier das Nichts.

Ich hab hier nicht fotografiert. Niemand soll sich an der Armut delektieren.
Aber mir war es auch als Touristin unangenehm, dort lang zu gehen. Was mögen diese Menschen gedacht haben. Daß ich sie als Sehenswürdigkeit betrachte?

Aber ich mußte die Gleise entlang, um wieder an die Straße zu kommen, was dann auch geschah. Erst hier machte ich ein paar Bilder, allerdings nicht von den Hütten und deren Menschen. Denn BKK hat auch auch schmutzige Seiten.

Die Slums liegen hier auf der linken Seite.



Müllsammelstellen. Ich hoffe, daß wird auch mal abgeholt.

Statt ein Taxi zu nehmen, fand ich wieder was, was guckenswert ist.*gg* So ist das mit mir. Ich wanderte und wanderte. Manchmal richtete ich mich nach Bayoke Tower, der gut sichtbar in die Höhe ragte. So wußte ich oft ungefähr, wo ich bin.

Diesen Tag bin ich nachmittags vom Bayoke bis zu Nana Station gelaufen, ohne es zu merken, weil ich kreuz und quer gewandert bin. Dann konnte ich nicht mehr und nahm mir ein Taxi. Das sollte mich eigentlich zur nächsten BTS-Station bringen. Als das Taxi dann nur kurze Zeit so fuhr, erkannte ich plötzlich die Gegend wieder.
Boah, ich war schon fast an der Asok-Station gewesen, wo mein Hotel steht.
Also ließ ich mich beim Hotel absetzen.
Was für ein Wahnsinnsmarsch und meine Beine spürte ich gar nicht mehr.

Aber noch war es hell und der Tag nicht zu Ende. Was konnte ich noch machen?

Ich ging wieder ins Robinson-Kaufhaus gegenüber vom Hotel. Diesmal bewußter.
Und, oh Wunder, ich bekam dort alles, was ich wollte.

Natürlich sind die Preise etwas höher als an den Ständen, aber dafür gab es auch gute Markenware. Ich selbst bin nicht unbedingt eine Markenfetischistin, aber mein Mann bevorzugt sie doch.
Ich bekam für ihn ein Camelhemd, Wranglerhose, Wranglerhemd und als Zugabe noch ein Shirt. Für mich endlich die richtigen Jeans, von Wrangler und Gordiano und einen BH.
Sie hatten auch grade paar Discounts, so daß die Sachen alle deutlich billiger waren als hier in Deutschland.
Da bin ich nun durch BKK gerannt und bekomme letztendlich alles vor der Haustür. Welch eine Ironie.*gg*

Für Verwandte hatte ich schon früher die allseits beliebten Pashmina-Schals und Aloegel gekauft, nebst ein bißchen Schmuck.

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