Dieses Blog durchsuchen

Samstag, 22. Oktober 2016

Odin-der Foltermeister

vom 21.2.2009

Heute geht es bei uns um Schlafgewohnheiten.
Irgendwann des Nachts entpuppt sich Kater Odin als Foltermeister, dessen subtile Foltermethoden jeden noch so tiefschlafenden Dosi ins tägliche Grauen reißen.

Aber fangen wir doch beim Anfang an.
Katzen sind Gewohnheitstiere und sie lieben ihr tägliches Einerlei über alles. So wissen sie genau, wann der Mensch sich für die Nacht zurechtmacht. Odin schläft seit Jahr und Tag bei uns im Schlafzimmer und er ist bereit, wenn ich bereit bin. Meistens.

Manchmal aber ist er nicht bereit. Oder er leidet grad unter Jetlag.

Ich gehe also ins Schlafzimmer und krame noch etwas herum, um dem Kater Zeit zu geben, die Türschwelle zu überschreiten. Odin sitzt vor der Tür zum Schlafzimmer und denkt. Oh ja, Katzen können denken.
Er denkt: 'komm ich heute oder komm ich morgen...'
Aufmunternd rufe ich ihm zu: " Odin, komm, wir gehen schlafen."
Odin grinst innerlich: " Was denn, jetzt schon? Nee, jetzt doch nicht, ich warte noch ein bißchen. So 5 Minuten oder bist du am Einschlafen bist, dann mach ich Alarm."

Es kommt natürlich, wie es kommen muß.

Ich bin grad am Einschlafen, da macht der Kater Alarm, daß ich denke, die Mongolen unter Dschingis-Khan sind ins Haus eingebrochen.
Meist erbarmen sich nun Mann oder Sohn und lassen Odin ins Zimmer.
Odin springt sofort auf mein Bett und tut, was er jeden Abend tut. Er schnappt sich einen Zipfel der Kuscheldecke, die immer am Fußende liegt, nuckelt am Zipfel und tretelt, was das Zeug hält. Das macht er ungefähr 10 Minuten, dann legt er sich nieder auf meine Füße.
Dank Odin brauch ich nachts keine Socken mehr.
 So schlafen wir beide den Schlaf der Gerechten.

Bis irgendwann in der Nacht oder am Morgen, wo sich Odin in einen exquisiten Foltermeister verwandelt. Er hat ausgeschlafen und die Dosis haben das zu tun, wofür sie auf der Welt sind, den Katzen zu dienen.

Nun empfindet sich aber der Mensch als Krone der Schöpfung und er ist nicht gewillt, dem Tiervolk zu Willen zu sein.
Das heißt, die Dosifrau will weiterschlafen und nicht in die kalte Nachtluft, indem sie die Tür aufmacht.
Ein sinnloses Unterfangen, denn der Sieger ist immer die Katze.

Nichtsdestotrotz, Dosi kann es ja mal versuchen.
Im Halbschlaf drehe ich mich auf die Seite, in Erwartung böser Dinge die Decke bis ans Kinn hochgezogen.
Aber jetzt beginnt die Folter in verschiedenen Graden.

Foltergrad 1:
Odin fängt mit der leichten Folter an. Er nähert sich Dosis Ohr und miaut jämmerlich hinein.
Dosifrau regt sich unwillig.
Odin freut sich auf die künftigen Minuten.

Foltergrad 2:
Odin fährt mit seinen Schurrhaaren über Dosis Gesicht und in die Nase. Dosifrau knurrt, wischt des Katers Kopf zur Seite und kratzt sich das Gesicht.

Foltergrad 3:
Odin nimmt die Zunge zu Hilfe und leckt Dosi erst über die Wange, dann über den Mund. Dosifrau ist nun ungehalten, wischt sich das Gesicht ab, setzt den Kater vom Bett runter und zieht sich die Decke bis zu den Ohren.

Foltergrad 4:
Odin ist in Nullkommanix wieder auf dem Bett und schreitet zum nächsten Plan, der sich schwieriger gestaltet, denn Dosifrau hat sich eingemümmelt. Odin entdeckt seine Ambitionen zum Friseur. Er steigt auf Dosifrau's Haare und beginnt, es in eine ihm angenehme Frisur zu bringen. Sorgfältig wird das Haare mit den Krallen gekämmt und mit den Zähnen und Zunge wird die Kopfhaut massiert. Dosifrau, die grad wieder am Einschlafen war, sammelt ihre Haare ein, scheucht den Kater vom Bett, dreht sich um und legt das Haar eng zwischen Kopf und Kissen geklemmt.

Foltergrad 5:
Odin ist so schnell auf dem Bett, wie er runter kam. Er legt eine Pfote mit leicht ausgefahrenen Krallen auf Dosis Wange, auf daß sie sich nicht rühren und bereitet das Augenmakeup vor. Er leckt mit rauher Zunge über die geschlossenen Augenlider und bringt die Brauen in Form.
Dosifrau kneift alles zusammen, schubst den Kater vom Bett, dreht sich auf den Bauch und versteckt das Gesicht im Kissen.

Foltergrad 6:
Odin ist längst wieder auf dem Bett und ist nun fast da, wo er eigentlich hin wollte. Er wendet als Vorspiel nochmal Grad 3 an, das heißt, seine Zunge fährt in Dosis Ohr hinein. Dosi kratzt sich das Ohr. Odin stellt fest, das zwei Ohrringlöcher nicht reichen. Immerhin hat Dosifrau viel Ohrschmuck und sowieso ist Dosi viel hübscher, wenn sie wie ein Weihnachtsbaum behängt ist.
Eine Pfote fährt in Dosis Haare, damit die kommende Arbeit sauber vonstatten geht.
Vier Reißzähne graben sich nun in Dosifrau's Ohrläppchen. Dosi reißt die Augen auf, schnappt sich den Kater vom Ohr weg und klemmt ihn unter die Arme zum Kampfknuddeln.

Ein geknuddelter Foltermeister ist nun völlig gegen Odins Ehre und er verläßt freiwillig Arm und Bett.

Foltergrad 7:
Dosifrau hat gesiegt,...dachte sie.
Sie kuschelt sich wieder entspannt ins Bett und ist grade am Einschlafen.
Odin sondiert die Lage. Dosis Lage.
Dosis Lage ist perfekt.
Diesmal schleicht er vorsichtig heran. Bloß nicht auf sich aufmerksam machen.
Er öffnet sein Maul so weit er kann.
Langsam senkt er sein Maul über Dosis Nase. Jetzt hilft nur noch, Zähne zusammenbeißen. Bei Odin und bei Dosi.
Dosi ist hellwach und hat genug.
Sie schnappt sich den Kater und tut das, was Kater die ganze Zeit wollte. Nach draußen, Futterzeit.

Foltergrad 7 kann auch abgewandelt werden, je nachdem, wie die Bettlage ist. Ist eine Lücke in der Bettdecke zu sehen, streichelt Odin zu gern Dosis Beine oder Füße.
Mit Krallen, versteht sich.

Luzi und Ysa mögen es leider nicht, über Nacht im Schlafzimmer zu sein. Dabei hätte ich doch sooooo gern noch mehr Foltermeister.*gg*


Nachtrag:

Diesmal hab ich nicht übertrieben, so ungefähr trägt es sich des Nachts bei uns zu. Inzwischen bin ich aber auch schon klüger und laß Odin gleich aus dem Schlafzimmer, wenn er rummeckert.
Nur manchmal...wenn ich noch im Halbschlaf liege, bin ich einfach zu faul, aufzustehen.*lol*
Dann spult Odin das ganze Folterprogramm ab, bis ich mich bequeme.
Was mich wundert...man sagt ja, daß auch Katzen nicht sehen können, wenn es richtig dunkel ist. Aber Odin trifft auch in völliger Dunkelheit die beschriebenen Körperpartien.*gg*

Ich kann von Glück sagen, daß Odin ein sehr sanfter Kater ist, der nie absichtlich und ernsthaft beißt oder kratzt. Trotzdem sind die beschriebenen Prozeduren oft sehr unangenehm. Wenn die rauhe Katzenzunge oft genug über dieselbe Stelle streicht, wird es schon schmerzhaft.
Das Nasenbeißen ist besonders unangenehm. Es tut nicht nur weh und ist ein Schreck im Halbschlaf, sondern auch ein noch so süßer Kater riecht nicht grad vertrauenerweckend aus dem Mäulchen.*gg*

Im Sommer, wenn ich nicht so zugedeckt bin, schläft Odin bei mir im Arm wie ein Baby.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen